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Therapie für Körper und Seele

Ann Kathrin Wolf-Benecke

Heilpraktikerin - Bachelor of Science der Psychologie 

Bedeutung der mentalen Gesundheit von Sorgeberechtigten

09.11.2025

In den vergangenen Jahren durfte ich auf meinem Weg als Therapeutin viel lernen. Ein wichtiger Abschnitt war mein Psychologie-Studium mit der abschließenden Bachelorarbeit. Ich untersuchte den Zusammenhang zwischen der mentalen Gesundheit von Sorgeberechtigten und dem Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung. In diesem Artikel  stelle ich die wichtigsten Erkenntnisse daraus vor und erkläre, weshalb die mentale Gesundheit der Eltern so wichtig für das Wohl der Kinder ist.  

Ein Mädchen und ein Junge schauen durch Schilf

Eltern brauchen Regenerationszeiten und soziale Unterstützung

Der Titel meiner Arbeit in „griffig“: 

Eltern am Limit: Gehen psychisch belastete Eltern mit ihren Kindern zum Arzt?

Der original-Titel ist etwas sperrig, den siehst du im auf dem Bild rechts.

Ich habe für meine Arbeit einen Datensatz aus 2023 analysiert, in dem Daten von über 2.000 für mein Thema relevanten Haushalten enthalten sind. Insgesamt wurden für diese Umfrage  über 50.000 Menschen befragt. 

Warum ist die mentale Gesundheit von Sorgeberechtigten so wichtig?

Die Übernahme der Elternschaft bringt weitreichende Verpflichtungen mit sich, Eltern tragen nun die Verantwortung nicht mehr nur für sich selbst, sondern zusätzliche für einen anderen Menschen. 1) Dies kann zu erhöhtem Stress bei den Eltern führen, was wiederum ein Risiko für die psychische Gesundheit der Eltern darstellt. Insbesondere ist das Burnout-Risiko bei Eltern von Kindern mit Behinderungen erhöht. 2)

Eine beeinträchtigte psychische Gesundheit der Eltern kann sich langfristig auf die körperliche und psychische Entwicklung der Kinder auswirken. 3)

Eine solide psychische Verfassung der Sorgeberechtigten bildet die Grundlage für ein stabiles Umfeld, das für die Entwicklung der Kinder wichtig ist. 

Ein Mädchen und ein Junge schauen durch Schilf

So sieht meine Bachelorarbeit fertig gedruckt und mit vollständigem Titel aus.

Besondere Herausforderungen bei Kindern aus dem Autismus-Spektrum

Gerade für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung ist ein stabiles Umfeld mit verlässlichen Routinen von großer Bedeutung. Sie sind besonders darauf angewiesen, dass die Sorgeberechtigten aufmerksam sind und ihre Bedürfnisse erkennen und richtig interpretieren, da sie sich häufig nicht selbst äußern können. 4)

Belastete Eltern können hier schnell an ihre Grenzen stoßen und es fällt ihnen zunehmend schwerer, Aufgaben zu organisieren und den Alltag zu bewältigen. 5)

Außerdem brauchen diese Kinder aufgrund der Anfälligkeit für weitere Erkrankungen häufiger Facharzttermine als normgerecht entwickelte Kinder, was die Belastung zusätzlich erhöhen kann. 6)

Zusätzlich sehen sich psychisch belastete Sorgeberechtigten Stigmatisierung (auch im Gesundheitsbereich!) ausgesetzt, sowohl aufgrund der eigenen psychischen Verfassung als auch bezüglich des Autismus ihrer Kinder. 7)


Wichtige Erkenntnisse aus meiner Bachelorarbeit

Im Ramen meiner Bachelorarbeit konnte ich einen Zusammenhang zwischen der mentalen Gesundheit der Sorgeberechtigten und dem Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen (gehen die Familien zum Arzt?) feststellen. Wenn Eltern psychisch belastet sind, haben sie eher Schwierigkeiten, Arzttermine zu bekommen und einzuhalten als Eltern, die mental gesund sind. 

Emotionale Unterstützung aus dem Umfeld erwies sich als förderlich bezüglich dem Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen. 

Was bedeutet das?

Es ist wichtig, auf die mentale Verfassung der Sorgeberechtigten zu achten und dafür zu sorgen, diese zu verbessern. Dies kann durch Unterstützungsangebote, Abbau von Stigmatisierung insbesondere im Gesundheitssystem oder gute soziale Vernetzung geschehen. 

In dieser Arbeit habe ich lediglich die Gruppe der Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung untersucht. Dies lässt sich vermutlich erweitern und könnte auch für Eltern von Kindern mit anderen Behinderungen oder auch ohne Einschränkungen bzw. Besonderheiten gelten. 

Da die mentale Gesundheit der Sorgeberechtigten im Zusammenhang mit der psychischen und physischen Entwicklung der Kinder steht, ist es ohnehin wichtig, auf diese zu achten und Eltern ausreichend zu unterstützen.



Was ich zusätzlich noch sagen möchte: 

Manchmal fällt es Meschen sehr schwer, um Hilfe zu bitten und ihr soziales Netz zu nutzen. Dies kann mit ungünstigen Lern- und Denkmustern aus ihrer eigenen Vergangenheit zusämmenhängen („ich muss es alleine schaffen“, „nur schwere Arbeit ist gute Arbeit“, „was denken die anderen von mir“ etc…). In diesem Fall würden Unterstützungsangebote, zu denen die Eltern aktiv hin müssten, nicht wirklich viel nützen. Umso wichtiger ist es, dass Eltern ihre Schwäche erkennen und die dahinter stehenden inneren Konflikte klären. 

Wenn Eltern lernen, ihre eigenen Muster zu verstehen und bestenfalls in ein hilfreiches Muster zu transformieren, entlasten sie sich selbst und zeigen zusätzlich ihren Kindern, dass es sehr gesund und gut sein kann, Unterstützung zu holen. 

Wenn du Unterstützung brauchst, melde dich gerne bei mir. Zusammen finden wir einen für dich passenden Weg. 

Quellen:

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